Wer langfristig Vermögen aufbauen will, muss Aktien kaufen!
Diese klare Botschaft habe ich an meine Leser.
Warum ich dieser Meinung bin, erfährst du in diesem Beitrag.
Egal ob die Einzelanlage in Aktien, Investmentfonds oder ETFs, wer langfristig ein solides Vermögen aufbauen möchte, kommt nicht darum herum, sich ernsthaft mit diesen Formen der Anlage zu beschäftigten.
In Deutschland ist es um die Anlage in Aktien nicht wirklich gut bestellt.
Im internationalen Vergleich zeichnet uns eine besondere Scheu vor der Börse und vor Aktien mit all ihren Unterkategorien aus.
Durch immer neue Regularien, Stichwort MiFID II, die eine enorme Dokumentationspflicht für Banken bei der Beratung in Wertpapieranlagen mit sich bringt, werden die meisten Banken zukünftig ihre Kunden gar nicht mehr über Anlagemöglichkeiten in Wertpapieren beraten.
Das fördert die ohnehin schlechte Aktienkultur in Deutschland natürlich nicht.
Ich finde es aber nicht schlimm, dass sich Banken aus der Anlageberatung in Aktien zurückziehen.
Wenn es um die eigenen Finanzen geht, rate ich eh jedem, die Sache lieber selber in die eigenen Hände zu nehmen, anstatt sich auf den Rat Dritter zu verlassen.
Das Aktien kein Teufelszeug oder nur etwas für Reiche sind zeigen folgende Argumente:
Mit Aktien Geld verdienen
Lassen wir zunächst einmal Zahlen sprechen und schauen uns an, wie sich mit Aktien im Vergleich zu alternativen, in Deutschland viel beliebteren Anlageformen Geld verdienen lässt.
Viele langfristige Studien zeigen, dass sich mit der Anlage in Aktien durchschnittlich eine Rendite von 7 - 8 % im Jahr (nach Inflation) erwirtschaften lässt.
Beispielsweise hat Jeremy Siegel in seinem Buch Stocks for the long run (Affiliate-Link) eine durchschnittliche Rendite nach Abzug der Inflation von 6,8 % nachgewiesen.
Seiner Studie lag ein Zeitraum von 80 Jahren, von 1926 bis 2006 zu Grunde.
In dieser Zeit lagen Weltwirtschaftskrisen und ein Weltkrieg. Und dennoch hat sich gezeigt, dass Aktien kein Teufelszeug sind.
Wenn man auf Grundlage dieser Studie noch die in diesen 80 Jahren durchschnittliche Inflation, also die Entwertung des Geldes, mit einrechnet, kommt man auf eine durchschnittliche Rendite von 10 %.
Diese 10 % kann man dann mit alternativen Anlageformen, wie beispielsweise Bankanlagen vergleichen und merkt sofort, welches enorme Wachstumspotenziale wir in Deutschland verschwenden.
Folgende Schaubilder machen die Entwicklung ebenfalls deutlich.
Entwicklung MSCI World
Der MSCI World-Index beinhaltet über 1.600 Einzelaktien aus der ganzen Welt und wird oftmals herangezogen, um die globale Aktienkursentwicklung zu verdeutlichen.
Weitere Informationen findest du auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/MSCI_World und auf der Seite von Finanztip: https://www.finanztip.de/presse/pm-finanztip-msci-world-rendite/
Entwicklung Tagesgeld und langfristiger Bundesanleihen
Dieses Schaubild zeigt die Entwicklung der in Deutschland besonders beliebten Anlageformen Tagesgeld und Bundesanleihen.
Vor allem beim Tagesgeld, bei dem es aktuell überhaupt keine Zinsen mehr gibt, stellt sich natürlich die Frage, wie man hier überhaupt noch von einer “Anlageform” sprechen kann.
Entwicklung von 10.000 EUR Anlagebetrag über 30 Jahre:
Tagesgeld (bei 2 % Rendite) 18.113,62 EUR
Bundesanleihe (bei 4 % Rendite) 32.433,98 EUR
Aktien (bei 7 % Rendite) 76.122,55 EUR
Diese Zahlen sprechen für sich und lassen die Frage aufkommen, wieso wir uns dennoch in großen Teilen vor einer Geldanlage in Aktien verschließen?
Das scheint auch psychologische Gründe zu haben.
Psychologen haben festgestellt, dass sich ein Anleger mehr über einen Verlust von 1000 Euro ärgert als er sich über einen Gewinn von 1000 Euro zu freuen.
Im menschlichen Gehirn werden negative Erfahrungen stärker abgespeichert als positive.
Daher neigen wir dazu, nur die Risiken zu sehen und dabei die Chancen völlig zu verdrängen.
Ein weiterer Grund ist sicherlich auch die fehlende Geldbildung in Deutschland. Die meisten Menschen können mit Aktien, Investmentfonds, ETFs nichts anfangen.
Das sollten wir ändern!
Denn aktuell vergammeln Milliarden Euro auf unrentablen Tagesgeldkonten, die eigentlich für die Altersvorsorge dringend benötigt werden.
In Aktien investieren - das spricht dafür!
Wenn wir über die Anlagemöglichkeit in Aktien sprechen, geht es um eine langfristige Anlage in den Aktienmarkt.
Diese Strategie ist auch unter dem Begriff Buy-and-Hold-Strategie bekannt.
Also kaufen und lange halten, statt laufend zu kaufen oder zu verkaufen.
Langfristige bedeutet für mich, das Geld mindestens 10 Jahre, besser 20, 30 Jahre investieren zu können.
Ob es dann schlussendlich in Form von Einzelaktien wie beispielsweise Daimler, BASF, Apple etc. ist - oder man Investmentfonds, ETFs oder sonstige Anlagekategorien wählt, spielt zunächst keine Rolle.
Was spricht jetzt aus meiner Sicht alles für Aktien:
1.) Aktien erwirtschaften langfristig höhere Renditen
Wie oben gezeigt, erzielt man mit der Anlage in Aktien eine deutlich höhere Rendite. Eine durchschnittliche Rendite von 7-8 % stellt die meisten anderen Anlageformen weit in den Schatten.
Voraussetzung ist, man legt sein Geld langfristige an und kommt mit dem Auf und Ab an den Börsen zurecht.
Eine Anlage in Aktien ist keine Einbahnstraße, bei der das Geld linear an Wert gewinnt.
Kursrückgänge gehören dazu, sollten einen langfristigen Anleger aber nicht aus der Ruhe bringen.
2.) Mit Aktien investiert man in Substanzwerte
Kauft man Aktien, gehört einem ein Teil des Unternehmens.
Hinter diesem Unternehmen stehen Gebäude, Lager, Maschinen, Technologien. Und da wir Menschen gerne Werte kaufen, die wir anfassen können, haben wir im Vergleich zu Bankanlagen mit Aktien auch etwas “zum anfassen”.
Als Aktionär gehört dir ein Teil von Daimler, BASF oder Apple. Du wirst zur Hauptversammlung eingeladen und hast ein Mitspracherecht über die zukünftige Entwicklung “deines” Unternehmens.
Versuche das mal bei deinem Tagesgeld 😉
Als Anteilseigner des Unternehmens erhältst du eine Gewinnbeteiligung, meistens in Form einer Dividende. Alleine diese regelmässige Zahlung ist aktuell wesentlich höher als die Zinsen, die du bei anderen Anlageformen erhältst.
Hinzu kommen dann noch etwaige Kursgewinne.
3.) Aktien schützen teilweise vor Inflation
Ein einfaches Beispiel zeigt, dass du dich mit der Anlage in Aktien auch vor eine Inflation absichern kannst.
Steigt nämlich das Preis-Niveau, also die Inflation, ist “dein Unternehmen”, bei dem du Aktionär bist, in der Lage, die Preise anzupassen.
Dies erhöht die Einnahmen und steigert den Börsenkurs. Somit kannst du eine moderate Inflationsrate ausgleichen.
4.) Aktien schützen bei Bankenpleiten
Wenn du Aktien besitzt, verwaltest du diese in einem Depot einer Bank. Kommt es nun zu einer Bankenpleite, gelten deine Aktien im Depot als Sondervermögen und sind somit geschützt.
Solltest du stattdessen dein Geld in Bankkonten oder Bankanlagen investiert haben, kann es bei einer Bankpleite trotz einer gesetzlichen Einlagensicherung von 100.000 EUR pro Kunde dazu führen, dass dein Geld in Gefahr ist.
Diese 6 Fehler solltest du nicht machen, wenn du Aktien kaufst!
1. Fehler - Alles auf eine Karte setzen
Grundlage einer guten Anlagestrategie ist immer, sich Gedanken darüber zu machen, aus welchen Einzelpositionen sein aktuelles und zukünftiges Vermögen bestehen sollte.
Eine Verteilung seines Geldes auf mehrere, unterschiedliche Anlageformen ist immer zu empfehlen.
Setze daher nie alles auf Aktien - oder alles auf Anleihen, Tagesgeldkonten oder was es sonst noch für Anlagemöglichkeiten gibt.
Mehr über den richtigen Weg, deine Anlagestrategie zu entwickeln findest du in meinem Beitrag: 11 Tipps, die dich zum Profi bei der Geldanlage machen!
2. Fehler - Investiere nur in Produkte, die du verstehst.
Ich meine damit nicht, dass du jede Anlageform bis ins kleinste Detail durchdringen musst.
Aber setzte deinen gesunden Menschenverstand ein und frage dich, ob die abgegebenen Prognosen und Versprechungen realistisch sind.
Bei noch mangelnder Erfahrung solltest du zu Beginn eher etwas vorsichtiger investieren und nicht gleich mit komplexen Finanzprodukten hantieren.
Wenn du keine Ahnung hast, wie das Produkt im Groben funktioniert - lass die Finger davon!
3. Fehler - Du glaubst an den ultimativen Anlagetip
Schnell reich werden und das am besten über Nacht ohne Risiko.
Das klingt verlockend.
Auch hier solltest du deinem Bauchgefühl vertrauen und dich fragen, wenn es wirklich so einfach ist, soviel Geld zu verdienen, wieso macht es dann nicht jeder?
Vergiss also nie, dass es keine Chancen ohne Risiken gibt.
4. Fehler - Du investierst Geld ohne Rücklagen zu haben
Die beste Anlagestrategie in Aktien bringt nichts, wenn du Geld investierst, dass du kurzfristige benötigst.
An der Börse geht es mal hoch und mal runter. Zum Teil brauchst du auch einen längeren Atem um die erwarteten Rendite erzielen zu können.
Wenn du dann kurzfristig dringend Geld benötigst wenn die Kursen unten sind und Aktien verkaufen musst, kann das zu Verlusten für dich führen.
DIeser Fehler ist aus meiner Sicht und meiner langjährigen Erfahrung ein Hauptgrund, wieso viele Menschen Aktien für ein Teufelszeug halten.
5. Fehler - Du hast keine Ahnung, willst aber dabei sein!
Aktien zu kaufen bedeutet, sich mit dem Thema beschäftigen zu müssen. Ohne Fleiß kein Preis.
Auf Erfolg mit Finanzen erfährst du alles, was du über die Anlage in Aktien wissen musst.
Es wird noch viele Beiträge geben, in denen ich das Thema Aktienanlage im Detail erklären und dir dabei helfen werde, deine eigene Anlagestrategie zu entwickeln.
6. Fehler - Du glaubst, klüger als der Markt zu sein!
Der Markt von dem wir hier sprechen, ist die Summe aller Anleger, die in Aktien investieren.
Wenn du besser sein willst, musst du bessere Anlageentscheidungen treffen als der Durchschnitt aller anderen Marktteilnehmer.
Für wie realistisch hältst du das?
Wenn du glaubst, klüger als der Markt zu sein führt das eher zu hektischen Handlungen. Die rennst Trends hinterher, springst auf Züge zu spät auf oder zu früh ab. Das führt in den meisten Fällen nur dazu, dass du eine schlechte Rendite erwirtschaftest.
In Aktien investieren - die passive Methode
Du hast jetzt vielleicht erkannt, dass es Sinn macht, in Aktien zu investieren. Du bist dir aber unsicher, ob du die richtigen Entscheidungen treffen kannst, welche Aktien du nun kaufen sollst?
Gerade für Anfänger und Privatanleger, die nicht einzelne Aktien aussuchen, sondern allgemein im Aktienmarkt investieren wollen, empfehle ich das passive Investieren.
Das geschieht mit sogenannte ETFs (Exchange Traded Funds), die den Aktienmarkt 1:1 abbilden.
Ein Beispiel: Du möchtest einen Teil deines Vermögens im Bereich Aktien investieren. Dabei ist dir wichtig, das Geld möglichst breit zu streuen, um das Risiko zu verteilen und nicht alles auf eine Karte zu setzen.
Du könntest dich dann entscheiden, weltweit in Aktien investieren zu wollen.
Dafür nimmst du einen ETF, der den weltweiten Index MSCI World abbildet. Darin sind 1.600 einzelnen Unternehmen aus der ganzen Welt enthalten.
Der ETF bildet dann automatisch den Index mit allen Einzelaktien nach, ohne das man selber oder wie bei Investmentfonds ein teures Fondsmanagement Entscheidungen treffen muss.
Zahlreiche Studien belegen, dass es keinen Renditevorteil bringt, aktive Anlageentscheidungen zu treffen. Vielmehr bringt es viele Vorteile, passiv einen Aktienmarkt nachzubilden.
Mehr zu dieser Anlagemöglichkeit erfährst du in meinem Geldanlage-Guide:
Zum Schluss...
Ich halte nichts von konkreten Anlagetipps, wie du dein Geld am Besten investieren kannst.
Das hängt von so vielen individuellen Punkte ab, dass ein pauschaler Tipp “mach das oder lass das” einfach unseriös ist.
Wenn du durch diesen Beitrag wie ich auch der Meinung bist, das Aktien zu deiner Anlagestrategie dazugehören sollten, kann ich dir aber dennoch einen allgemeinen Tipp geben:
Entwickle eine eigene Anlagestrategie, informiere dich und bilde dich bei diesem Thema weiter.
Gerne helfe ich dir mit meinem Finanzcoaching dabei, diese Strategie zu entwickeln.
Hier können wir uns deine persönliche Situation im Detail anschauen und nach einer umfangreichen Analyse ist es mir dann auch möglich, meinen Empfehlungen auszusprechen.
Dein
Marcel
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Beitragsbild: pixabay.com
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